2019 wurde die ZAE Antriebssysteme 100. Jahre alt. Das wurde mit einem großen Mitarbeiterfest im September gefeiert. Die Mitarbeiter und ihre Familien kamen bei Live-Musik und einem großen Fest-Buffet zusammen, um auf den runden Geburtstag des Unternehmens anzustoßen. Gleichzeitig gab es in der Fertigung viele Maschinenvorführungen und Stationen zum Mitmachen. Die Kinder hatten viel Spaß mit dem separaten Programm aus Hüpfburg, Bull-Riding, Playstation, Fußballzielschießen und Kinderschminken. Eine Tombola am Jubiläumstag erlöste eine schöne vierstellige Summe, die wie ein Teil der Unternehmensgewinne in die Kinderkrebsforschung fließt.
Und hier lässt sich der Bogen spannen zum Thema Innovation, das wie auch die kundenspezifischen Antriebslösungen bei ZAE seit den Anfängen 1919 Tradition haben. In jenem Jahr wurde die Verzahnungsabteilung aus der Schwesterfirma KROENERT ausgegliedert und somit zu einem eigenständigen Unternehmen, der Zahnradfabrik Altona-Elbe Hans Meyer Kommanditgesellschaft (Altona gehörte damals noch nicht zu Hamburg).
Die positive Auftragslage für Verzahnungsteile führte zu einem stetigen Wachstum aber im Krieg wurden viele Firmengebäude der ZAE und KROENERT fast vollständig zerstört. Nach Kriegsende 1945 war es den Mitarbeitern durch die britische Besatzung zudem über Monate verboten, die Fabrik wieder zu betreten. Aber das Wirtschaftswunder ermöglichte auch den erneuten Aufschwung der ZAE. In dieser Zeit wurde auch ein Vertrag mit dem 1951 gegründeten Unternehmen „Krones“ über die Lieferung von ZAE- Schneckengetrieben geschlossen. Ein weiterer sehr wichtiger Kunde bis heute ist die Firma Klöckner-Humboldt-Deutz (kurz KHD, heute Deutz), die einen Hersteller für eine KHD-eigene Getriebekonstruktion suchte. Das Getriebe wurde seitdem in verschiedenen Versionen bis zum laufenden Jahr von ZAE an Deutz geliefert. Da diese Getriebe in 4-Zylinder-Traktormotoren von Deutz standardmäßig verbaut wurden, war die Stückzahl für ZAE ungewöhnlich groß. In Spitzenzeiten wurden fast 2.000 Getriebe pro Monat hergestellt.
Ein weiterer Meilenstein war eine Innovation von ZAE-Mitarbeiter Heinz Sassen, der 1968 die Idee hatte, statt der üblicherweise aus zwei Halbschalen gefertigten Gehäuse ein einteiliges Gehäuse aus Guss zu verwenden und dieses mit Hilfe von Deckeln und anderen Anbauteilen zu komplettieren. Neben Kostenersparnis bot dieses innovative neue Blockgehäuse auch Vorteile hinsichtlich Bauraum und Getriebesteifigkeit. Außerdem muss die umlaufende Teilungsebene nicht abgedichtet werden. Später kopierten auch andere Hersteller das Prinzip. Heute ist das Blockgehäuse der Standard im Getriebebau.
Im Jahre 1982 konnte das Firmengelände erweitert werden und in den Jahren 2003 bis 2008 sehr viele Gebäude der Unternehmensgruppe bei laufendem Betrieb erneuert. Zuvor war bereits entschieden worden auch künftig am Standort in Hamburg-Bahrenfeld zu verbleiben, auf dem vor 100 Jahren begonnen wurde. Auch heute noch gehören die Firmen ZAE und KROENERT als Schwesterunternehmen im Besitz derselben Gesellschafter. Unterhalb der ATH Altonaer Technologie Holding sind auch die beiden anderen Schwesterfirmen DRYTEC und COATEMA in die Firmengruppe eingegliedert.